Abenteuer Opalmine im Outback

Monoton brummen die Motoren der Cessna. Ich bin die einzige als Passagier in der kleinen 4-sitzigen Maschine. Wie jedes Jahr fliege ich nach Lightning Ridge. Dieser Ort ist noch unbekannt. Aber von hier kommen die schönsten und kostbarsten Opale, die  Schwarzen Opale!
Die Schwarzen Opale haben ihren Namen deshalb, weil sie auf schwarzem Untergrund wachsen. Sie kommen in allen Farben und Farbkombinationen.

Unser Einstieg ca. 25 Meter tief
Unser Einstieg ca. 25 Meter tief

Und ein Stein der alle Farben vorweist, zählt zu den seltenen und wertvollen. Wir sind da, der Flug hat eine halbe Stunde gedauert, und ich habe die einzigartige Landschaft am Fenster vorbeihuschen gesehen, rotbraune Erde mit unbekannten Bäumen und bunten Papageien-schwärmen. Der Pilot hilft mir mein Gepäck zum Zaun tragen, wo mich schon sehnsüchtig mein Mann erwartet. Wir fahren zum Ort, der klein und überschaubar ist, und wo jeder jeden kennt. Freudig werde ich von unserem Freund Rick be- grüßt. Am nächsten Morgen fahren wir hinaus zur Mine, eine Stunde zum Teil auf unbefestigter Straße. Wer wird heute etwas finden? Wir, unser Freund Rick, unsere Nachbarn Bob, Paul oder Jeff? Die Arbeit ist hart.

Der Abraum muss weggekarrt werden um die Minengänge frei zu halten
Der Abraum muss weggekarrt werden um die Minengänge frei zu halten

54 Stufen auf der Eisenleiter senkrecht hinunter. Dort unten sind das ganze Jahr über etwa 20 Grad plus, egal ob oben minus 5 Grad oder plus 50 Grad herrschen. Der gegrabene Tunnel misst schon an die 20 Meter, Lampen hängen an den Wegbiegungen. Die Arbeit mit dem Jackhammer übernehmen die Männer, ich bin für das Fort- schaffen der herausgebrochenen Steine zustän- dig, die ich in einer Schubkarre nach vorn bringe, in einen Behälter ausleere, der dann per Aufzug nach oben auf einen Lkw gekippt wird. Alles hier unten ist schwere Arbeit nur für richtige Abenteu- rer! Dann aber unterbricht jäh ein lautes Klopfen an der Eisenleiter unsere Arbeit. Es ist Rick, wir sollen kommen. Er hat was gefunden. Als wir dann in seiner Mine unten angelangt sind, stehen wir staunend vor der Wand, wo uns Farben entgegenfunkeln.

Da ist etwas, da muss ich vorsichtig arbeiten.
Da ist etwas, da muss ich vorsichtig arbeiten.
Opalfund
Ein Schönes Stück Opal, direkt aus der Wand.

Wir sind aufgeregt und voller Freude. Werden es Steine sein, die harten Untergrund haben, oder werden die Farben in den Händen zerbröseln? Rick löst vorsichtig die Steine oberhalb ab, und dann holt er ein größeres Stück samt den Farben aus der Wand. Wir stehen staunend mit den Köpfen über das Opalstück gebeugt und wollen alle gleichzeitig den Fund bestaunen. Erst morgen, nachdem alle Funde über Nacht in der Trommel gereinigt wurden, kann beurteilt werden, was sich zu schleifen lohnt. Und auch dabei gibt es Überraschungen. Mancher Fund sieht gut aus und dann bleibt kaum etwas übrig. Manches unscheinbare Stück entpuppt sich als Stück mit wunderschönen Farben. Rick ist glücklich, und ich bereite uns erst mal einen schönen Kaffee, der hier draußen doppelt gut schmeckt.


Spät am Abend sitzen wir alle um unser Lagerfeuer. Es gibt riesige Steaks, ein Glas Wein (der hier in Australien vorzüglich gedeiht). Über uns der Himmel mit tausenden Sternen. Grillen zirpen laut und andere Tierstimmen sind zu hören, sonst ist es still. Wir sitzen, bis uns kalt wird. Es wird bis 0 Grad hier in der Nacht. Manchmal haben wir auch morgens Eis an den Fensterscheiben. Denn jetzt im August ist hier Winter in Australien.

 

Nachdem wir drei Tage in der Mine gearbeitet haben, und wir uns Meter für Meter in den Berg weiter vorgearbeitet haben, fahren wir zurück zum Ort. Hier kaufen wir wieder Lebensmittel und Benzin ein. Abends gehen wir in den Club. Dort treffen sich die Miner zum Essen am Buffet und zum Zocken. Die Stimmung ist groß und es wird erzählt, was so jeder erlebt hat. Spät am Abend gehen einige mit ein paar Hundert Dollar mehr nach Hause. Andere mit ein paar Hundert Dollar weniger. Das Geld, was schwer verdient wurde, wird leicht wieder ausgegeben.

Jaenet Steigt aus dem Schacht.
Für heute ist Schluss mit der Arbeit!
Minenarbeit
Helmut bespricht mit Rick die nächsten Arbeitsschritte.
Unserer Digger kratzt die Wand nach Opalen ab.
Unserer Digger kratzt die Wand nach Opalen ab.

Und so beginnt das Abenteuer am nächsten Morgen wieder neu...

Glückliche Opalminer
Glückliche Opalminer

Der Lkw will nicht an- springen, die Batterie ist leer. Ein Freund hilft aus. Und so hilft hier jeder jedem. Alle sind hier eine große Familie.

 

Am Abend sitzen wir wie- der am Feuer. Diesmal hat Jeff, unser Nachbar zur linken Seite, verstein- erte Muscheln gefund- en. Er schenkt mir eine und ich freue mich riesig, denn eine hat sogar Opal auf beiden Seiten. Ich werde ein schönes Schmuckstück daraus machen. Ich fange am nächsten Morgen gleich an, diese Muschel zu schleifen, bis sie die Farben freigibt. Das Schleifen ist nicht so ganz einfach, bis zu 10 Arbeitsgänge, bis ein Opal fertig ist. Das will gelernt sein.

 

Nun bin ich schon 2 Wochen hier, und wir haben noch nichts gefunden. Aber wir geben nicht so schnell auf. Morgen ist wieder ein neuer Tag, ein neues Abenteuer. Mittags bereite ich einen leckeren Salat zu, und als ich wieder hinabsteige, um zu fragen, ob wir eine Mittagspause machen wollen, höre ich nur ein Nein. Ich schaue, und ich weiß jetzt auch warum, die ersten Spuren von Opal haben sich gezeigt, wau, und ich habe es fast verpasst. Nun bleibe ich aber unten, und wir arbeiten vorsichtig weiter, bis wir dann plötzlich etwas Rotes blitzen sehen. Das bedeutet, der wertvollste und schönste Opal schaut uns da aus der Steinwand entgegen. Wir sind glücklich!

 

 

Cornelia & Helmut

 

 

Das Buch über unsere Mine
in Australien...